Donnerstag, 14. Juli 2016



Ich habe eben Der Winter der schwarzen Rosen zu Ende gelesen. Das Buch ist nicht nur sehr sehr hübsch, vom Inhalt bin ich noch total fertig und weiß gar nicht, was ich jetzt tun soll. Es hat mir echt überraschend gut gefallen! 


Es geht um die Zwillingsschwestern Liljann und Tajann, die in einer von Nina Blazon erdachten Welt leben. 

Beide fühlen sich auf ihre Art gefangen und erleben im Laufe des Buches verschiedene Arten der Liebe, des Verrats und der Macht. 

Bereits auf der ersten Seite hatten mich die Wilen gefangen genommen, Feen, die nur Liljann sieht, die aber ihre Schwester verfolgen und versuchen, sie zu leiten. In dem Buch gibt es Magie, Halbwesen, dunkle Wälder, Paläste, bestickte Kleider und geheime Liebesgeschichten - einfach toll! Die Geschichte, die Nina Blazon aufbaut, ist sehr verwoben, vielschichtig und mit Geheimnissen durchzogen. 

Ich gehe erstmal nicht zu sehr aufs Geschehen ein, das kommt erst später im Spoiler-Teil, ich möchte ja nichts vorweg greifen!

Die Charaktere handeln, wie sie in solch dramatischen Geschichten immer handeln: von Emotionen geleitet und oft nicht vernünftig. Aber ich finde, gerade das macht den Zauber dieser Geschichte aus! 

Es gibt auch viele kleine Wendungen, die ich vorher nicht erahnt hätte, sowas gefällt mir ja immer besonders gut. 

Ich liebe Liljann und Tajann, auch wenn beide ihre Fehler haben. Aber weil man das Buch abwechselnd aus beiden Sichten liest, finde ich, dass man ihr Verhalten besser nachvollziehen und ihre Fehler besser verzeihen kann. Ich könnte auch nicht sagen, dass ich eine der beiden lieber mag, ich liebe einfach beide. 

Auch die anderen Charaktere des Buches mag ich, selbst die bösen Charaktere sind halt genau passend für die Geschichte. 

Ich finde es vor allem toll, dass die Charaktere nicht nur die Seite haben, die sie am Anfang zeigen, oft sind sie doch anders als erwartet. 

Nina Blazons Schreibstil ist schwer zu beschreiben. Er ist sehr bildhaft und ich finde, sie versteht es einfach, nicht nur mit der Aussage der Wörter die Szene zu beschreiben, sondern auch damit, wie die Wörter im Kopf klingen. 

Ich finde manchmal ist er etwas schwer zu lesen, vor allem für die ersten 50 Seiten brauche ich meistens ewig. Manchmal muss ich Sachen auch zweimal lesen, nochmal zurückblättern oder beim Lesen eine kurze Pause machen. 

Trotzdem finde ich den Schreibstil echt toll und denke, dass besonders dadurch das Buch mich so begeistert hat. 

Ich finde auch toll, dass das Buch zu ihrer Faunblut-Welt gehört. Faunblut, Ascheherz, Der dunkle Kuss der Sterne und Der Winter der schwarzen Rosen spielen in der gleichen Welt, sie sind lose miteinander verbunden und es gibt in den Büchern Bezüge zueinander. 

Ich empfehle euch, alle Bücher von Nina Blazon zu lesen, auch wenn der Schreibstil vielleicht manchmal etwas schwierig ist. Die Geschichten sind es wert!

Jetzt muss ich noch spoilern. 

Ich weiß nicht, ob ich über dieses Ende hinwegkommen kann. Dass Tajann so knapp der Freiheit entronnen ist... Aber, dass sie sich den Wilen anschließt, gefällt mir. Und eigentlich finde ich das Ende auch schön, es ist so schön tragisch :D 

Wenigstens hat Liljann ihren Naveen und die beiden können in ihrer Zwischenwelt glücklich werden. Ich bilde mir einfach ein, dass Liljann und Tajann, weil Tajann ja nun auch hinter dem Schleier lebt, wieder mehr zueinander finden und sich wenigstens manchmal sehen. 

Volok hat mich echt geschockt. Am Anfang hab ich es Nina Blazon übel genommen, dass sie Volok böse geschrieben hat, aber dann mochte ich ihn auch nicht mehr. Naveen passt viel besser zu Liljann. Gut, dass sie Volok umgebracht haben. Nur die Lady Jamala sollte noch jemand sterben. Antija darf von mir aus leben, aber sie soll nicht die neue Lady werden. 

Ich hoffe, dass Janeik eher stirbt, als Antija zu heiraten. Das ist er Tajann schuldig und wenn er nicht aus Liebe zu ihr stirbt, nehme ich ihm das sehr übel. Er soll als Gespenst leben und mit Tajann hinter den Schleiern leben. Dann sind sie wenigstens zusammen, geliebt haben sie sich ja sehr. 
... Okay, ich geb's zu, ich bin unverbesserlich, was Happy Ends angeht :D 


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