Montag, 23. November 2015

Marie und ich haben gestern 'Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2' (längster Filmtitel aller Zeiten! :D) im Kino gesehen. Deshalb dachten wir, wir könnten das als Anlass nehmen, die Panem-Trilogie zu rezensieren und den Film mit den Büchern zu vergleichen.


Falls irgendjemand existiert der die Story nicht kennt, sollte er jetzt aufhören zu lesen, es ist unmöglich das nicht zu spoilern. Allerdings würde ich mich schon fragen hinter welchem Mond derjenige lebt, an der Story kommt man ja kaum vorbei :D 
Ich empfehle sehr, die Reihe zu lesen, die Handlung ist wirklich sehr fesselnd und packend verfasst. Ich habe für das erste Buch keine zwei Tage gebraucht :D 

Zuerst zu den Büchern. Das erste Buch, Tödliche Spiele, hat mir am besten gefallen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe es geradezu durchgesuchtet. Erst Katniss' Weg bis in die Arena, dann, wie sie sich dort durchgekämpft hat, bis hin zu ihrer Idee mit den Nachtriegeln, ich konnte kaum abwarten, was als nächstes passieren würde. Dass die Trilogie in Gegenwartsform und aus Katniss' Ich-Perspektive geschrieben ist, hat mir das ganze Geschehen noch näher vorkommen lassen. Es war furchtbar, auf den zweiten Teil warten zu müssen. Das Ende ist zwar kein Cliffhanger, finde ich, aber trotzdem wollte ich unbedingt mehr davon lesen. 

Auch Gefährliche Liebe hat mir gut gefallen. Ich war richtig bestürzt als ich erfahren habe, das Katniss wieder in die Arena muss, ich habe wirklich mit ihr gelitten (dazu muss man sagen - ich lese nicht was hinten auf Büchern steht. Ich finde, es spiegelt das Geschehen in einem Buch häufig nur sehr schlecht wider und außerdem wird dort oft gespoilert. Ich hatte also keine Ahnung, dass sie wieder in die Arena muss, bevor das Jubeljubiläum ausgerufen wurde). Die Arena, die wie eine Uhr aufgebaut ist, hat mir sehr gefallen. Ich habe oft die Kritik gehört, dass es langweilig oder einfallslos war, Katniss ein zweites Mal in der Arena zu sehen. Ich finde aber, dass das eine Idee ist, die genau zu Präsident Snow passen würde. Außerdem endet dieses Buch mit einem Cliffhanger und der schockierenden Offenbarung, dass es ein Rebellenlager in Distrikt 13 gibt. 

Der dritte Teil, Flammender Zorn, hat mir am wenigsten gut gefallen. Da sterben mir zu viele (ja ich weiß, vorher auch, aber zu denen hatte ich nicht so eine Bindung, abgesehen von Rue. Dass Suzanne Collins Finnick getötet hat, so kurz nachdem er Annie geheiratet hat, kann ich ihr nicht verzeihen. Genau so wenig wie Prims Tod), dass Katniss die ganze Zeit in Distrikt 13 rumhängt nervt mich und dass Peeta weg ist auch (Team Peeta!). Und wenn er dann endlich wieder da ist, versucht er erstmal Katniss umzubringen. Nicht gut. Gottseidank fängt er sich wieder. Ich mag so Kriegszeug nicht so gerne. Und Coin auch nicht. Wie es in Distrikt 13 zugeht hat mich irgendwie mit Hoffnungslosigkeit erfüllt. Wie es da zugeht ist auch nicht gut, es ist zwar besser, als im alten Panem aber trotzdem nicht wünschenswert. Es ist natürlich gut, dass Katniss sich am Ende dafür entscheidet, Coin zu töten, sie hat es echt verdient. Aber der Weg dahin ist auch wirklich schwer, ich habe das Buch lange nicht so schnell durchgelesen wie die ersten zwei. Wenigstens gibt es ein Happy End, sie ist mit Peeta zusammen. Nur, dass die Heldin des Buches am Ende etwas geistig gestört ist (ist zwar ehrlich und nach dem ganzen Horror den Katniss erlebt hat realistisch aber) stört mich etwas. Aber das wird schon, sie und Peeta bekommen das gemeinsam in den Griff. 

Die Hörbücher, die gekürzt sind, kann ich mal wieder nicht empfehlen, es gibt aber neuerdings auch ungekürzte. Das ist dann okay :D

Zu den Filmen. Ich mag den ersten Film nicht. Ich hab mir das alles anders vorgestellt und konnte mich am Anfang weder mit Jennifer Lawrence als Katniss noch mit Josh Hutcherson als Peeta anfreunden. Das Kapitol und die Arena sind recht gut getroffen, genauso wie die Menschen im Kapitol, trotzdem finde ich, dass der Film um Längen nicht an das Buch herankommt. 

Mit dem zweiten Teil war ich einverstanden, vielleicht weil ich mich an die Schauspieler gewöhnt hatte und es da schon länger her war, dass ich das Buch gelesen habe. 

Die beiden dritten Teile (meiner Meinung nach war die Teilung unnötig) haben sich gut an die Bücher gehalten, was Pluspunkte gibt. Trotzdem fand ich halt das Buch nicht so toll also mag ich die Filme dementsprechend auch nicht so sehr. 3.1 war mir etwas zu langatmig.
Außerdem finde ich, wenn die Stimmt der deutschen Synchronsprecherin schreit, hört sich das blöd an. Bei Teil 3.2 ging etwas mehr die Post ab, zwischendurch schwingt Katniss ein paar Reden, viel Gerenne, Geschieße und Gesterbe. Alles in allem ein spannender Film mit überschaubarer Handlung, meiner Meinung nach. Marie und ich waren uns einig, dass der Epilog des Buches im Film komisch wirkt, wie Katniss da auf der Wiese sitzt und ihrem Baby etwas erzählt. 
Naja, immerhin haben sie's versucht.









Und ich muss auch noch meinen Senf dazu geben... Eigentlich hat Charlotte alles gesagt, aber das mit dem Epilog lässt mir echt keine Ruhe. Ich beschwere mich gefühlt non-stop darüber. :D
Abgesehen davon, dass der Epilog wirklich irgendwie deplatziert wirkt, ist er auch echt mies umgesetzt.
Warum ist das alles animiert? Und wer hat dieses Baby ausgesucht und es dann noch mit technischen Tricks bearbeiten lassen (ich hatte irgendwie das Gefühl, dass da was geändert wurde...)? Sorry, aber dieses Baby sah einfach seltsam aus... Dabei finde ich eigentlich jedes Baby süß und so was wie hässliche Babys gibt es eigentlich nicht...
Das Einzige, was richtig umgesetzt wurde, ist der blonde Lockenkopf des Sohnes (was nun wirklich nicht hätte sein müssen, da keiner der Schauspieler Locken hat und man sich fragt, wo die herkommen sollen... nur so am Rande :D) und der Satz "Es gibt viel schlimmere Spiele". Dass sie durch das Baby den Monolog etablierten wollten, kann ich nachvollziehen. Aber es gefällt mir nicht. Ich hätte es gut gefunden, wenn man nur die zwei Geschwister beim Spielen gesehen hätte und Katniss' Stimme gehört. Aber naja... Ich kann es nicht ändern und es gibt viel schlechtere Buchverfilmungen...

Marie

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